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Die ARGE Streuobst bemüht sich den Streuobstanbau in Österreich als Immaterielles Kulturerbe der UNESCO eintragen zu lassen.
…Die ARGE Streuobst bemüht sich den Streuobstanbau in Österreich als Immaterielles Kulturerbe der UNESCO eintragen zu lassen.
…Der Naturschutzbund Burgenland, BirdLife Österreich und die ARGE Streuobst, setzen seit 2020 ein Streuobstwiesenprojekt für die Zwergohreule im Südburgenland um.
Die Zwergohreule ist in der Roten Liste für Österreich als „stark gefährdet“ eingestuft und befindet sich in der Birdlife „Ampelliste“ in der roten Stufe. Die Zwergohreule ist hierzulande ein seltener Brutvogel in wämebegünstigten Regionen, im Südburgenland gibt es derzeit rund 15 Brutpaare. Die Eule bewohnt baumreiche, halboffene Landschaften mit extensiver Nutzung, oft auch an Siedlungsrändern, z.B. alte höhlenreiche Streuobstwiesen und parkähnliche Bereiche. Als Zugvogel überwintert die kleinste heimische Eule in Afrika und hält sich nur zwischen April und August hier im Brutgebiet auf.
…Neben dem traditionellen Medium der vierteljährlich erscheinenden Streuobst-Info hat sich der Vorstand der ARGE Streuobst auch entschieden, über Aktivitäten und Neuigkeiten auf dem Streuobst-Sektor in sozialen Netzwerken zu berichten.
Seit längerem schon betreut der Obmann Hans Hartl den Facebook-Account der ARGE Streuobst. Seit diesem Herbst findet man die ARGE Streuobst auch auf Instagram. Immer aktuelle Informationen und Berichte aus dem In- und Ausland. So können wir laufend das Thema Streuobst einem breiten Publikum näherbringen.
Für die Vogelwelt sind Misteln am Baum ein reich gedeckter Tisch, besonders die Misteldrossel oder durchziehende Seidenschwänze stärken sich in den Wintermonaten an den weißen Beeren. Die Mistel ist als Heilpflanze sehr bedeutsam, wobei die manchmal behauptete Giftigkeit der grünen Pflanzenteile heute weitgehend bestritten wird. Als Kaltauszug über Nacht angesetzt und in der Früh auf Trinktemperatur gebracht kann Misteltee helfen, Blutdruckprobleme in den Griff zu bekommen. In der Alternativ- und Komplementärmedizin wird die sogenannte Misteltherapie als Krebsbehandlungsmethode angewandt.
Als Dekoration sind Mistelzweige vor allem um die Weihnachtszeit sehr beliebt, ob die Beliebtheit tatsächlich auf keltisches Brauchtum zurückgeht, sei dahingestellt.
Tatsache ist, dass das Mistelvorkommen zunehmend ist und die ausgiebige Verwendung der Misteln für gesundheitliche oder dekorative Verwendungen kaum den Platz unserer einheimischen Laubholz-Mistel auf der Liste gefährdeter Pflanzen rechtfertigt.
Streuobstwirtschaft – Aufbruch zu einem neuen sozial-ökologischen Unternehmertum
Erkläre mir die Streuobstwiese und verstehe die ganze Welt
Schon im Vorwort wird der Anspruch postuliert, der sich durch die ganzen knappen 200 Seiten des Buches zieht: Eine – auch wirtschaftlich – erfolgreiche Streuobstbewirtschaftung ist nicht nur wünschenswert, sondern auch möglich. Die Grundlage dafür soll ein sozialökologisches Unternehmertum sein. Was genau das ist und warum gerade diese Art zu wirtschaften sich perfekt für die erfolgreiche Streuobstbewirtschaftung eignet, wird in 5 Kapiteln und 5 Reflexionen mit dem Praktiker und Unternehmensberater Martin Barde und seiner Frau und Mitstreiterin Meike erörtert.
…Äpfel enthalten viele gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe, darunter auch Polyphenole. Sie sind an der Geschmacks- und Farbbildung der Früchte beteiligt, sie wirken antioxidativ und schützen daher vor Zellschädigungen durch freie Radikale, also vorbeugend vor Arteriosklerose und Krebs. Außerdem spielen sie bei Apfelallergikern eine Rolle, was die Verträglichkeit von Äpfeln betrifft.
Die Gehalte variieren sortenabhängig. „Alte Sorten“, die vorwiegend im Streuobstbau zu finden sind, haben oft einen sauren und herben Geschmack, der mit höheren Gehalten an Polyphenolen einhergeht als moderne Züchtungen, die vorherrschend süß schmecken. Beim Anschneiden der Früchte oxidieren Polyphenole, das Fruchtfleisch wird braun, ein weiterer Makel, der bei neuen Sorten weggezüchtet wurde.
In Apfelsäften, die bekanntlich aus Streuobstbau stammten, fanden wir etwa doppelt so hohe Polyphenolgehalte (1004 mg/l) als in jenen aus dem Tafelanbau (469 mg/l) und aus dem Handel (517 mg/l).
In sortenreinen Säften von älteren Sorten (‘Damasonsrenette’, ‘Greillensteiner Marillenapfel’ und ‘Bohnapfel’), die insbesondere im Streuobstbau vorkommen, waren mit 1300 mg/l deutlich höhere Werte zu finden als bei Neueren aus dem modernen Tafelobstanbau (z.B. ‘Idared‘ mit 450 mg/l). Einige neuere Züchtungen (‘Opal’, ‘Pinova’ und ‘Topaz‘) erzielten dagegen ähnliche Werte (700-900 mg/l) wie ältere Sorten (Berner Rosenapfel, Adersleber Kalvill) mit vergleichsweise geringeren Gehalten.
Bei Apfelspalten von regionalen Verarbeitern konnten höhere Werte (750 mg/100g) an Polyphenolen gefunden werden als in einem Vergleichsprodukt aus dem Handel (187 mg/100g). Die Produkte aus Streuobst wiesen im Vergleich zum Tafelobst etwas höhere Gesamtpolyphenolgehalte auf, wobei der Unterschied zwischen den sortenreinen Apfelringen von ‘Ontario’ (759 mg/100g) und ‘Topaz’ (293 mg/100g) deutlicher ausfiel als bei den Mischprodukten aus Streuobst (747 mg/100g) im Vergleich zu Tafelobst (688 mg/100g).
Streuobstwiesen mit ihren polyphenolreichen Sorten sind also eine wertvolle Grundlage für qualitativ hochwertige, gesundheitsfördernde und gut verträgliche Produkte.
Daniela Noll, Andreas Spornberger, Federica De Berardinis, BOKU Wien, Institut für Wein- und Obstbau,
E-Mail: daniela.noll@boku.ac.at
Streuobstbestände sind vielfältige und unersetzliche Lebensräume in unserer Kulturlandschaft. In den Streuobstgärten wird die traditionelle Obstsortenvielfalt erhalten und sie liefern wertvolles Tafel- und Verarbeitungsobst. Mit der „Streuobstsorte des Jahres“ wird eine Sorte stellvertretend für alle gefährdeten Obstarten ins Rampenlicht gerückt. Hartwiß Gelbe Zwetschke ist die Botschafterin der Vielfalt 2022.
Der Blick in die alten Sortenbücher, also in die Pomologien des 18. und 19. Jhdt., zeigt eine fast unvorstellbare Vielfalt an Zwetschken und Pflaumensorten, mit einer Fülle an Formen und Farben. Heute sind hingegen meist nur mehr einige wenige, vorwiegend blau-violette Sorten verbreitet.
…Sechs, zwölf, 25 Euro/dt: Wer zahlt wie viel für das wertvolle Obst aus Streuobstbeständen? Diese Frage beantwortet ab dieser Obstsaison der neue „Streuobstbarometer“.
Zusammen mit der ARGE Streuobst und der Ökoland-Vertriebs GmbH macht Hochstamm Deutschland e.V. nun die Erzeugerpreise fürs Mostobst transparent.
Milchbauern kennen ihn: den Preisvergleich ihrer Molkereien. Bei vielen landwirtschaftlichen Produkten – Kartoffel, Getreide, Fleisch – gibt es regelmäßige Veröffentlichungen zu den Preisen, die Abnehmer ihren Erzeugern ausbezahlen. Solch ein Vergleich der Erzeugerpreise fehlt bisher beim Mostobst. Der „Streuobstbarometer“ – eine Initiative von Hochstamm Deutschland e.V., dem österreichischen Netzwerk ARGE Streuobst und der Ökoland-Vertriebs GmbH Österreich – schafft Abhilfe.
…Die neue Pomologie von Siegfried Bernkopf ist gerade erschienen.
Siegfried Bernkopf beschreibt darin die wichtigsten 300 Obstsorten der oberösterreichischen Obstbaumvielfalt.
Von einer Übersicht zur Bestimmung von Fruchtmerkmalen bis zu umfangreichen Fruchtportraits mit aussagekräftigen Fotos aus verschiedenen Perspektiven bietet das Buch alles was ein PomologInnenherz höher schlagen lässt. Ein großes Plus sind die Informationen zu Wuchsstärke, Kronenform, Anfälligkeit gegenüber Krankheiten und Schädlingen, Frosttoleranz sowie Ernte- und Genussreife.
Das Buch “300 Obstsorten” ist daher nicht nur für PomologInnen interessant sondern bietet auch die Möglichkeit sich ausführlich mit heimischen Obstsorten zu beschäftigen bevor es ans Pflanzen geht.
Das Buch ist direkt über den Verlag Trauner bestellbar:
Buchbestellung
Prachtvoll blühende Obstbäume, aus deren mächtigen Kronen das Summen der Bienen und munteres Vogelgezwitscher klingt, bunte Blumenwiesen und saftig-süße Früchte – Streuobstwiesen sind einfach paradiesisch.
Seit Jahrhunderten gehören Streuobstwiesen und Obstbaumalleen als traditionelle Form des Obstanbaus zum typischen Bild unserer bäuerlichen Kulturlandschaft. Als breiter Grüngürtel umgeben sie Bauernhöfe und Ortschaften, in der Feldflur sowie entlang von Wegen und Straßen gliedern und verschönern sie die Landschaft.
Was sind Streuobstwiesen?
Auf Streuobstwiesen stehen großkronige Obstbäume unterschiedlichen Alters und Größe locker und oft wie zufällig verstreut. Bunt gemischt gedeihen hier Apfel- und Birnbäume neben Kirschen-, Zwetschken-, Walnuss-, Quitten- und Mispelbäumen, jeweils in regionaltypischen Sorten.
Hot Spot der Biologischen Vielfalt
Mit mehr als 5.000 verschiedenen Tier- und Pflanzenarten, die hier eine Heimat finden können, zählen Streuobstwiesen zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Vor allem das reiche Nahrungsangebot (Blüten, Blätter, Gräser, Kräuter oder Früchte) lockt die verschiedensten Tiere wie Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten in die Streuobstwiese. Das üppige Vorkommen von Kleinlebewesen ist Lebensgrundlage für viele Vogelarten wie Grünspecht, Star und Wendehals. Auch Hermelin, Igel, Feldhase und andere Säugetiere sind hier zu Hause. Die Baumhöhlen alter Obstbäume sind Brutplatz für Steinkauz, Gartenrotschwanz und Wiedehopf – wenn sie nicht schon von Hornissen, der Bechstein-Fledermaus oder dem Siebenschläfer besetzt sind.
Welche Funktion erfüllen Streuobstwiesen?
Neben der ökologischen Funktion als Lebensraum für Tiere und Pflanzen, erfüllen Streuobstwiesen weitere wichtige Aufgaben:
Wie werden Streuobstwiesen genutzt?
Die Bewirtschaftung von Streuobstwiesen ist durch den hohen Aufwand bei Pflege und Ernte oft sehr zeit- und arbeitsintensiv. Es muss zuerst darauf geachtet werden, dass die Bäume beim Mähen der Wiese keinen Schaden nehmen. Dazu kommt, dass die oft steilen Hänge oder der unregelmäßige Bewuchs den Einsatz moderner Erntemaschinen erschweren. Obwohl es durch den Einsatz von Obstsammelmaschinen leichter geworden ist, muss das meiste Obst händisch geklaubt werden.
Aber die Mühe lohnt sich alle Mal! Das geerntete und gesammelte Obst kann auf vielfältige Weise genützt werden: als Tafelobst, zur Herstellung von Saft, Most und Schnaps, Marmelade, Mus oder Kompott, als auch Dörrobst.
Warum sind Streuobstwiesen gefährdet?
Durch geänderte Anbaumethoden, vor allem aber durch Billigimporte von Obst für die Fruchtsafterzeugung aus dem Ausland sowie durch die hohe Arbeitsintensität im Streuobstwiesenanbau ist dieser Lebensraum bei uns heute stark gefährdet. Viele Obstbäume mussten dem Siedlungsdruck oder Verkehrswegen weichen. Ebenso gilt der Umbruch in Ackerland oder der Übergang zur Intensivwiesennutzung als Grund für den Rückgang dieser Landschaftsform. Zwischen 1965 und 2000 gingen die Streuobstflächen in Mitteleuropa schätzungsweise um 70% zurück! In den letzten Jahren konnte der Rückgang durch Fördermaßnahmen verringert werden.
Wie kann ich Streuobstwiesen schützen und erhalten?
Jeder kann persönlich zur Erhaltung des „Lebensraums Streuobstwiese“ einen Teil beitragen:
Weiterführende Links:
http://www.naju-wiki.de/index.php/Streuobstwiese
Der Artikel wurde uns dankenswerterweise vom Naturpark Obsthügelland zur Verfügung gestellt. https://obsthuegelland.at/