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Steirischer Maschanzker - Streuobstsorte des Jahres 2013

Streuobstsorte des Jahres

4. Januar 2013

Allgemeine Beschreibung

Der Steirische Maschanzker zählt zu den bekanntesten Apfelsorten Österreichs.  Seinen Ruhm verdankt der Steirische Maschanzker seiner starken Auspflanzung in der Steiermark bis in die 1960er Jahre und der Vermarktung steirischer Äpfel.  Erstmals pomologisch beschrieben wurde der Steirische Maschanzker 1877 von Eduard LUCAS in den Pomologische Monatsheften als „Steirischer Winter Borsdorfer“, mit Synonym „Steirischer Winter-Maschanzker“.

Der Baum wächst mittestark, später mäßig, kommt spät in den Ertrag und bildet eine große breite Krone mit viel Fruchtholz. Gut geeignet für Halbstamm und Hochstamm. Die Sorte verlangt nach guten Böden mit guten Nährstoffverhältnissen, gedeiht im Weinklima und im kalten Obstbaugebiet. In tiefen, feuchten Lagen ist sie schorfempfindlich. Die Blüte ist mittelfrüh bis spät, nässeempfindlich, jedoch wenig frostempfindlich.

 

Pomologische Beschreibung „Steirischer Maschanzker“

Bernd Kajtna, Christian Holler

 

Synonyme, Herkunft, Verbreitung

„Steirischer Winter-Maschanzker“, „Grazer Maschanzker“, „Eisapfel“; stammt ursprünglich aus Sachsen, kam über Böhmen nach Österreich ws. im 18.Jhdt. Um 1960 v.a. in der Steiermark stark ausgepflanzt, jetzt schon selten

 

Frucht

Größe: klein bis mittelgroß; 50–55 mm hoch, 55–68 mm breit, 

Fruchtform: kugelig bis flachkugelig, mittelbauchig, im Querschnitt rund, gleichhälftig

Schale: glatt, mattglänzend bis glänzend, duftet kaum. Grundfarbe grüngelb, zur Reife strohgelb bis hellgoldgelb, Deckfarbe rosa bis hellrot verwaschen. Deckungsgrad 0 – 50%. Schattenfrüchte ohne Deckfarbe. Lentizellen gelblich-weiß, zahlreich, in der Deckfarbe auffallend; Berostung punktförmig, von hellem Hof umgeben bzw. Anflüge von Rost und Warzen. Welkt nicht.

Stielbucht: mäßig tief, mittelweit, zimtfarben berostet.

Stiel: kurz, 6–15 mm, ragt selten über Stielhöhle, holzig, mitteldick bis dick, bräunlich, wollig

Kelchbucht: mitteltief, weit, teils faltig, Kelchbuchtrand schwach höckrig; 

Kelch: offen bis geschlossen, mittelgroß, wollig, Blättchen ziemlich breit, am Grunde sich berührend, mäßig lang, nach innen gerichtet oder aufrecht und nach außen umgebogen, Kelchhöhle kegel- bis kegeltrichterförmig, selten in feine Kelchröhre übergehend.

Fruchtfleisch: hellgelb, feinzellig, fest, saftig, angenehm gewürzt, weinig, vorherrschend süß.

Kerngehäuse: groß, schwach kelchständig, Achse hohl, gegen Kammern geschlossen bis minimal geöffnet, Kammern klein, Wände glatt bis wenig zerrissen, Kerne mittelgroß, gut ausgebildet, eiförmig kurz gespitzt, braun; Gefäßbündel: herzförmig

Reife: Erntereife: Ende Oktober; Genussreife: Ende Dezember bis Juni

 

Baum: wächst mittestark, bildet große breite Kronen.

Verwendung: Tafelobst u. Verarbeitung (Küche, Saft, Most, Schnaps)

Sonstige Eigenschaften: in feuchten Lagen schorfempfindlich, Blüte wenig frostempfindlich

 

Literatur und nähere Beschreibungen

ARCHE NOAH Sortenblatt Steirischer Maschanzker

Kajtna, B. und Holler, C. ; Streuobstinfo 3/2012; Seite 1-3

 

 

 


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