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Category: Streuobstinfo 2021/2

Tag der Streuobstwiese 2022

Tag der Streuobstwiese 2022

Die ARGE Streuobst bittet um rechtzeitige Zusendung eurer geplanten Veranstaltungen, damit wir diese in unseren Terminkalender aufnehmen können.

Internationale Karte der Streuobstaktionen von Hochstamm Deutschland

Ideen & Tipps

Am Fr. 29. April 2022 findet (zum zweiten Mal) der „Tag der Streuobstwiese“ statt. Die ARGE Streuobst und der Umweltdachverband Österreich riefen diesen besonderen Tag ins Leben. Europaweit werden Streuobst-Initiativen, ObstverarbeiterInnen, Naturschutzorganisationen, Schulen, Tourismusregionen, PomologInnen, Baumschulen, Streuobst-Freunde u.v.m. Aktionen setzen, um auf die Streuobstwiesen als Ort der Biodiversität, der Obstvielfalt, der Erwerbsgrundlage, des Genusses und der Erholung und als wichtiger Teil der Kulturlandschaft aufmerksam zu machen.

© Naturpark Obst-Hügel-Land

Die ARGE Streuobst koordiniert diesen Aktionstag für Österreich. Der Kreativität bei der Umsetzung von Streuobst-Projekten sind keine Grenzen gesetzt. Ein paar Anregungen, was Sie an diesem Tag machen könnten, finden Sie hier:

Genussvolles

  • Streuobst-Gerichte und -Menüs (in Schulküchen, in der Gastronomie, bei touristischen Betrieben)
  • Streuobst-Markt
  • Most- und Saftverkostungen bzw. Produktpräsentationen (bei Betrieben, im Lebensmittelhandel, auf Märkten und Plätzen, bei Veranstaltungen usw.)
  • Tag der offenen Tür (Obstverarbeiter, Sortengärten, Bauernläden)

Kreatives

  • Fotowettbewerb (Obstbaum, Blüte, Streuobstwiese als Lebensraum usw.)
  • Videos oder Kurzfilme machen
  • Texte und Gedichte
  • Malen und Werken
  • Musik
  • Ausstellung

Wissenswertes

  • Vorträge, Kurse, Workshops, Lesungen, Diskussionen
  • Streuobstwiesen-Exkursionen (im eigenen Umfeld oder in Streuobst-Regionen)
  • Poster oder Steckbriefe (Obstarten, Obstsorten, Tiere und Pflanzen der Streuobstwiese)
  • Interviews (mit älteren Menschen, mit Experten, mit Menschen von der Straße)
  • Obstbaum-Kartierungen machen
  • Wo kommt mein Apfel / mein Obst her?
  • Historische Aufnahmen bzw. (regionale) Literatur rund um Streuobst sichten

Praktisches

  • Pflege von Streuobstwiesen (z.B. von verbrachenden Obstgärten)
  • Obstbaumpflanzungen
  • Wildbienen-Nisthilfen bauen
  • Nistkästen für Vögel bauen

Gemütliches

  • Obstblüten-Wanderungen oder -Radtouren
  • Picknick im Obstgarten

Manche Vorhaben setzen Sie besser im Herbst (Sortenverkostungen, Obstsorten-Ausstellung, Obstpress-Tag) oder Winter (Obstbaumschnitt) um.

Tipps zur Vorbereitung

Rechtzeitig mit der Planung beginnen. Was möchten Sie umsetzen? Wen und was brauchen Sie dazu? Was möchte ich erreichen? Welche Kosten entstehen und ist die Aktion finanzierbar?

Öffentlichkeitsarbeit

Machen Sie Fotos oder Videos von den Aktionen und informieren Sie (regionale) Medien darüber. Perfekt geeignet sind soziale Medien, um viele Menschen zu erreichen.

weitere Tipps sind in der Broschüre AKTIONSLEITFADEN „EIN HERZ FÜR STREUOBSTWIESEN“ zu finden.

Mail: redaktion@streuobstinfo.at

Facebook: ARGE Streuobst; https://www.facebook.com/groups/2889815457966700

Instagram: #tagderstreuobstwiese

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Vielfalt schützen – Vielfalt nützen

Vielfalt schützen – Vielfalt nützen

Der Haidegger Sortenerhaltungsgarten in Wagersbach

Thomas Rühmer, Versuchsstation Obst- und Weinbau Haidegg

Die Versuchsstation Obst- und Weinbau Haidegg ist eines von sieben Referaten der Abteilung 10 des Amtes der Steiermärkischen Landesregierung, die für die Agenden der Land- und Forstwirtschaft in der Steiermark zuständig ist. Ein wesentliches Aufgabengebiet der Versuchsstation ist die Erhaltung alter Kernobstsorten. Die Arbeiten dazu haben bereits Anfang der 1970er Jahre begonnen.

Der ursprüngliche Grundgedanke dabei war die Erhaltung wertvollen Genmaterials für Züchtungszwecke mit besonderem Augenmerk auf stabile Robustheit, polygene Resistenzen und geschmackvolle Sorten für die Verarbeitung.

Anfang der 1970er Jahre gab der damalige Leiter der Versuchsstation, Ing. Franz Strempfl, den Anstoß zur Gründung der umfangreichen Sortensammlung. Zuerst wurde mit einer Fragebogenaktion bei den steirischen landwirtschaftlichen Fachschulen erhoben, wo interessante Apfel- und Birnensorten stehen. Danach wurde das Material gesammelt, in einer hauseigenen Baumschule vermehrt und auf einer Pachtfläche in Hofstätten bei Gleisdorf ausgepflanzt. Der damalige Obstbaureferent Prof. Herbert Keppel war von Anfang an dabei und viele Jahre bis zu seiner Pensionierung mit dem Aufbau und der Bearbeitung des Sortenerhaltungsgartens betraut.

Ein weiterer Mitstreiter war damals ein Baumwärter aus dem Bezirk Leibnitz, ein gewisser Herr Wuchse, der im extremen Schorfjahr 1972 besonders robuste Apfelsorten in seinem Bezirk sammelte und der Versuchsstation zur Verfügung stellte. Noch heute stehen diese Wuchse-Sorten durchnummeriert im Sortenerhaltungsgarten von Haidegg.

Im Jahr 1988 wurde der gesamte Obstbestand von der Pachtfläche bei Gleisdorf auf die landeseigene Fläche in Wagersbach, Gemeinde Vasoldsberg, übersiedelt. Mit ihren 6,5 ha Ausdehnung ist die ebene Fläche sehr gut geeignet, um die Hochstämme zu pflegen.

Panorama Wagersbach (Foto: Rühmer)

Daraufhin wurde in den Jahren 1991 und 1992 bei weiteren Fragebogenaktionen der Bestand weiter ausgedehnt. Im Jahr 1998 wurde in Hitzendorf (Weststeiermark) ein „Backup“ der alten Sorten angelegt. Die dort gepflanzten Bäume werden gezielt als Edelreiserschnittbäume erhalten und geschnitten, sodass es zu keiner Blütenbildung kommt. Dadurch reduziert man das Risiko eines Feuerbrandbefalls und damit verbunden des Verlusts des sehr wertvollen Pflanzenmaterials.

In den Jahren 1999-2002 wurde gemeinsam mit der Karl-Franzens-Universität Graz ein Projekt zur Bestimmung der alten Apfelsorten abgewickelt. Der älteste Teil des Sortenerhaltungsgartens konnte so mit den damals gültigen Methoden und Standards molekularbiologisch bestimmt werden.

Die letzte Erweiterung des Sortenbestandes fand im Jahr 2002 statt. Dort wurden auch viele alte Birnensorten in das Erhaltungsprogramm aufgenommen. Nach der Pensionierung von Prof. Herbert Keppel habe ich die Erhaltungsarbeit in Haidegg übernehmen dürfen.

In den letzten Jahren ist es gelungen, Edelreisermaterial in Standardqualität für jeden Interessierten verfügbar zu machen. Ab der heurigen Saison werden die Edelreiser einfach über den Haidegger Online-Webshop zu bestellen sein (shop.haidegg.at). Etwa 140 Apfelsorten stehen somit sortenecht zur Verfügung, noch unbestimmte Spezialitäten können weiterhin direkt bei uns bestellt werden.

Sehen Sie hier auch unser Video: https://youtu.be/jjksF7nqzpk

Bei Fragen kontaktieren Sie uns gerne unter:

thomas.ruehmer@stmk.gv.at

0676/8666 6613

www.haidegg.at

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Austropom

Austropom

Streuobst für die nächste Generation

Thomas Rühmer, Versuchsstation Obst- und Weinbau Haidegg

Im idyllischen steirischen Murtal liegt der Naturpark Zirbitzkogel-Grebenzen. Und genau dorthin waren Streuobst-Interessierte am Wochenende von 22.-24. Oktober 2021 eingeladen, denn dort fand die erste Austropom unter dem Titel „Zukunft des Streuobstes – the next generation“ statt. Veranstalter war der Naturpark Zirbitzkogel-Grebenzen mit Unterstützung durch Naturparke Steiermark und ARGE Streuobst. Die fachliche Organisation und Betreuung erfolgte durch das Team von OIKOS, Institut für angewandte Ökologie & Grundlagenforschung.

Der Freitag Nachmittag war der Exkursionstag. Dabei wurden Streuobstwiesen aus dem Projekt STROWI (STReuObstWIese) im Murtal gezeigt. Das Ziel des Projektes war die Erhaltung und Neupflanzung von Streuobstbeständen und alten Obstsorten in der Region.

Am Samstag fand eine Fachtagung mit Referent:innen aus dem In- und Ausland statt. Dabei wurde ein bunter Bogen gespannt von unterschiedlichen Zugängen: Wissenschafter:innen, Forscher:innen, Praktiker und Marketingspezialist:innen kamen zu Wort, dabei wurde der Apfel sogar zum „Gesundheitserreger“ erkoren. Beinahe 30 verschiedene Initiativen zum Thema Streuobst hatten die Möglichkeit, sich im Rahmen eines spannenden Speed-Dating-Formats vorzustellen und mit dem Publikum zu diskutieren.

Umrahmt wurde die ganze Veranstaltung von einer der größten Sortenausstellungen in der Steiermark. Mehr als 600 Apfel- und Birnensorten wurden von Mag. Alois Wilfling und seinem Team von OIKOS zusammengetragen und in der Thomas-Schroll-Halle in Neumarkt ausgestellt. Auch besonders hervorzuheben ist die Wildobstausstellung der Familie Pirc, die ihre Fruchtmuster, die ja zum Teil schon im Mai zu ernten sind, in liebevoller Kleinstarbeit eingefroren hat, um diese bunte Ausstellung der Obstvielfalt zu bereichern.

Sortenausstellungen (Rühmer)

Der Vorstand der ARGE Streuobst nutzte diese Umrahmung, um der langjährigen Obfrau DI Katharina Varadi-Dianat für ihre Arbeit und Verdienste um den Streuobstbau in Österreich zu danken. Sie erhielt als erste die Auszeichnung „Goldener Streuobstbaum“, der in Zukunft an verdiente Persönlichkeiten in der Szene von der ARGE Streuobst vergeben wird.

Verleihung Goldener Streuobstbaum (Rühmer)

Das Abendprogramm gestaltete in humoriger Art und Weise Werner Rannacher vom ORF Steiermark, der aus alter Literatur launige Zitate vortrug und die Mostverkostung vom KühbreinMost gemeinsam mit dem Mostsommelier David Kargl aus der Gaal moderierte.

(Rühmer)

Der Sonntag stand ganz im Zeichen des öffentlichen Publikums. Zahlreiche Kinder konnten beim Schaupressen dabei sein, ein Schätzspiel mit Verlosung, die gastronomische Verköstigung und nicht zuletzt die musikalische Umrahmung durch die Fuchsbartl-Banda lockten viele Neugierige an diesem spätherbstlichen Sonntag nach Neumarkt in der Steiermark.

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ARGE Streuobst

info@argestreuobst.at




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